In den Fängen des Hamsterrades

Das Bild ist sicher jedem klar: ein Hamster rennt in seinem Laufrad, ohne ein wirkliches Ziel zu verfolgen. Während man diesem Gerät einen gesundheitsförderlichen Aspekt bei der (fraglichen) Tierhaltung nachsagen kann, ist der Ruf in der Menschenwelt schwieriger. Die Metapher, sich im Hamsterrad zu befinden oder die eigene Lebenssituation als solche zu bezeichnen, ist eher eine Beschreibung von eintönigem Alltag. Es wird oft als zwanghaft oder sinnlos erlebt und der Ausbruch scheint kaum möglich. Wird man langsamer, treibt einen das Rad an, weil es sich weiterdreht. Würde man raus springen, wäre einem schwindelig und die Kontrolle über sein Leben ginge verloren – das macht Angst. Daher bleibt man dann doch lieber bei geregelten und festen Abläufen.

Bitte schnell und gut sein. Und vor allem: durchhalten!

So wie die Lebensentwürfe individuell sind, stellt sich auch der Alltag bei jedem Menschen anders dar. Jeder geht auf seine Weise mit Anforderungen und Belastungen um. Ein überhöhter  Anspruch an sich selbst und stets die Erwartungen seines Umfelds fehlerfrei erfüllen wollen, machen auf Dauer krank. Sich selbst wenig Ausgleich zuzugestehen ist zusätzliches Gift. Manchmal ist zu bemerken, dass nicht das getan wird, was man wirklich gern tun möchte. Wie ist das bei dir?

Was ist dein persönliches Hamsterrad?

Wie gehst du mit Anforderungen und Belastungen um?

Kennst du deine Bedürfnisse? Wie achtest du sie?

Müdigkeit, Verschleiß und Sinnfrage

Je nach Fähigkeiten und Möglichkeiten mit der stressigen (Dauer-?) Situation umzugehen, gelingt es mehr oder weniger gut, wie man „durch kommt“. Geht man ständig über seine Grenzen, betreibt man Raubbau am eigenen Körper, Geist und Seele. Das Ungleichgewicht zeigt sich auf vielfältige Weise und sendet klare Signale für eine Veränderung. Die Deutung der Symptome dessen ist sehr interessant (siehe Rüdiger Dahlke), soll hier jetzt jedoch kein Thema sein. Ein ehrlicher Umgang ist an dieser Stelle das entscheidende Kriterium. Das gilt auch auf Verhaltensebene: denn oft werden Dinge als Ausgleich getan, um mit dem Hamsterrad irgendwie klar zu kommen. Das zieht auf Dauer weitere Probleme nach sich. Ich möchte bewusst keine Beispiele aufführen, damit du beim Reflektieren offen bleibst. Frage dich bitte:

Welche negativen Begleiterscheinungen nimmst du aufgrund deiner Lebensweise wahr?

„Change it, love it or leave it. Oder doch alle drei Varianten?“

Vielleicht kennst du diese Lebensweisheit, die dir eine Wahl ermöglicht. Sie kann bei der Lösung von Problemen helfen. Mein Vorschlag für den Umgang mit dem Hamsterrad ist es, alle drei Varianten in einer bestimmten Abfolge zu nutzen.

Das heißt:

1. Leave it – Verlasse deinen Alltag und sieh ihn dir von außen an.

              2. Love it – Betrachte deine festen Abläufe mit liebevollem Blick.

              3. Change it – Entscheide dich für neue Routinen.

Gemäß dieser Vorlage habe ich eine Methode für dich entwickelt. Sie vollzieht sich jedoch in 5 Schritten:

AKTION:   >>> Auszeit in der Natur <<<

Nun wird es praktisch. Sei achtsam. Alles was jetzt kommt, kann ungewohnt und herausfordernd sein. Begib dich in die Natur und gehe ein Stück. Das kann im Wald, im Park, auf Feldern, an einem Fluss, See oder im Gebirge sein. Für mindestens eine halbe Stunde machst du dich bestenfalls allein auf den Weg, da du so ganz bei dir sein kannst. Deine Antworten kannst du aufschreiben. Zu zweit geht´s natürlich auch, dann könnt ihr euch auch zu den folgenden Fragen gegenseitig interviewen (>1 Stunde). In der Natur bist du frei(er) von störenden Reizen und dein ganzer Organismus kommt in Bewegung. Mit Abstand zu deinem Alltag kannst du einen Draufblick auf dein Leben unternehmen. Mit guten Fragen übernimmst du Ver-Antwort-ung und gelangst zu neuen Sichtweisen. Letztlich kannst du Entscheidungen treffen und deinem Leben eine stimmige Richtung geben. Also los jetzt, auf geht´s! In 5 Schritten zu hilfreichen Routinen.

  1. Dein Hamsterrad und du

Als erstes geht es um deine innere Einstellung. Indem du dich mit dir auseinandersetzt, erfährst du viel über die Mechanismen, die dich steuern und immer wieder in dieselbe äußere Situation manövrieren.

Wieviel Hamsterrad steckt in dir?

         Wann hältst du deine Leistung/ Arbeit/ deine Taten für gut genug?

         Wie wichtig ist dir die Anerkennung durch andere Menschen?

         Wie gut kannst du Hilfe annehmen?

         Was sind deine inneren Antreiber?

  • Die positive Seite

Nichts ist per se gut oder schlecht. Betrachtet man daher die berühmte Kehrseite der Medaille, so werden positiven Seiten des Hamsterrades sicht- und nutzbar. Du wirst erstaunt sein, was diese liebevolle Sichtweise mit dir macht.

         Was ist nützlich an deinen Routinen?

         Was ist für dich selbstverständlich geworden? Kannst du es wertschätzen?

         Welche Vorteile gibt es noch, wenn du an deine geregelten Abläufe denkst?

  • Neuentscheidung

Du kennst jetzt deinen persönlichen Anteil an deinem Hamsterrad und du bist dir der Licht- und Schattenseite dieses Phänomens bewusst. Im dritten Schritt gibt es den Raum für mögliche Veränderungen. Du darfst selbst bestimmen und neu entscheiden:

         Wieviel Hamsterrad brauchst und willst du in deinem Leben?

         Welche Lebensumstände fühlen sich in der Hinsicht unglaublich toll an?

Wie sieht dein neuer Alltag aus?

  • Integration  

Um deine Entscheidung zu verinnerlichen, kann eine symbolische Handlung sehr hilfreich sein.

 Denke nun nochmal an die inneren Bilder deines neuen Alltags.

 Lasse das gute, intensive Gefühl aufkommen und sich in deinem ganzen Körper ausbreiten.

 Mache nun intuitiv eine Körperbewegung, Gestik oder/und ein Sprich ein Wort, dass für deine neue Entscheidung, dein neues Leben steht.

Es ist vollbracht. Von nun an, steht dir außerdem ein kleiner Alltagshelfer zur Verfügung: wende die Bewegung, die Gestik, das Wort an und bediene dich der der guten Gefühle und der hilfreichen Energie. 

  • Künftiger Umgang mit deinem Hamsterrad

Zum Abschluss ist es sinnvoll, noch eine Art Sicherheitsprogramm einzubauen. Wenn du deine Grenze kennst und weißt, was du tun kannst, ist dir nochmal um ein Vielfaches mehr geholfen. Das kann dann ebenso vorbeugend geschehen, damit die energieraubende Lebensweise nicht erst in eine akute oder chronische Form abdriftet.

Was ist deine „rote Linie“? Wo ziehst du die „Reißleine“?

Wieviel Zeit und Raum möchtest du dir künftig außerhalb deines Hamsterrades erlauben?

Wie wäre es, wenn du es ab sofort regelmäßig überprüfst und anpasst? (Natur-Auszeit s.o.)

Vielleicht wird die Zeit in der Natur in Zukunft ein Teil deines Kraft gebenden Hamsterrades. 😉

Ich wünsche dir wertvolle Erfahrungen und ein gutes Gelingen mit der Naturcoaching-Methode.

Finde zu dir und gehe deinen Weg.

Dein Marco.

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